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German industry associations request NII [full text] .. of limited readability unless you know Germa
From: David Farber <>
Date: Fri, 10 Dec 1993 21:12:18 -0500
From: zrzr0111 () helpdesk rus uni-stuttgart de (Kurt Jaeger aka PI) Date: 11 Dec 1993 00:22:01 GMT Organization: Comp.Center (RUS), U of Stuttgart, FRG Hi! Below is the full text of the NII-paper some german industry associations published, requesting something like an german NII. Its written in German, so its of limited use for some of You out there. But it *is* an interesting paper, I assume. And there are people that understand German (Hi Ed 8-) ----snip---- Die Bedeutung der Informationstechnik fuer die Gesellschaft des 21.Jahrhunderts Fachverband Informationstechnik im VDMA und ZVEI Inhalt ------ Vorwort Initiative fuer eine Informations-Infrastruktur fuer das 21. Jahrhundert 1. Die Qualitaet von Information bestimmt die Wettbewerbsfaehigkeit 2. Elektronisches Informationsmanagement ist oekonomisch und oekologisch geboten 3. Die IT-Industrie stellt die Hilfsmittel zur Verfuegung 4. Information benoetigt Wege und verbindliche Regeln 5. Infrastruktur ist gesellschaftliche Aufgabe und liegt beim Staat 6. Vision fuer das 21.Jahrhundert: Die informierte Gesellschaft 7. Industrie, Politik und Gesellschaft mueszen einig sein 8. Politische Initiative ist jetzt gefordert Beispiele Vorwort ------- An der Schwelle zum 21.Jahrhundert sehen wir uns vor Herausforderungen globalen Ausmaszes in Wirtschaft, Gesellschaft und zum Schutz der Umwelt. Diese zu bewaeltigen und den Lebensstandard unserer Bevoelkerung zu sichern und moeglichst weiter zu erhoehen, bedarf es sowohl der Umorientierung alten Denkens als auch der bewuszten Foerderung und des Einsatzes moderner Technologien. Eine Schluesselrolle spielt dabei die Informationstechnik (IT). Sie ist Vorraussetzung fuer die Schaffung neuer und hochwertiger Arbeitsplaetze, einer sauberen Umwelt und effizienter Verwaltungen, um nur einige Beispiele zu nennen. Information musz in der richtigen Form, zur rechten Zeit, am richtigen Platz vorhanden sein. Das heiszt in der Praxis, dasz sie fuer jeden, zu jeder Zeit, an jedem Ort abrufbar sein musz. Dafuer benoetigen wir eine entsprechende Informations-Infrastruktur. Sie ist eine der wesentlichsten Vorraussetzungen, den Industrie-Standort Deutschland zu erhalten und seine internationale Wettbewerbsfaehigkeit zu sichern. Alle staatstragenden Kraefte sind deshalb zur Zusammenarbeit aufgerufen, um dieser Herausforderung gerecht zu werden. Frankfurt, im September 1993 Dr.Alfred E.Eszlinger Guenther E.W.Moeller (Vorsitzender) (Geschaeftsfuehrer) Initiative fuer eine Informations-Infrastruktur fuer ---------------------------------------------------- das 21.Jahrhundert ------------------ 1. Die Qualitaet von Information bestimmt die Wettbewerbsfaehigkeit An der Schwelle des 21.Jahrhunderts ist die Herausforderung groeszer denn je, in unserer Wirtschaft oekologisch vertretbares Wachstum zu schaffen, auf Weltmaerkten wettbewerbsfaehig zu bleiben und nicht nur Arbeitsplaetze zu erhalten, sondern auch neue zu schaffen, die den angestrebten Lebensstandard sichern. Die Informationstechnik bietet hierbei die Chance, das dafuer erforderliche Wirtschaftswachstum vom Resourcenverbrauch abzukoppeln. Basis fuer die genannten Innovationsprozesse ist die Qualitaet laufend zu treffender Entscheidungen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und im privaten Bereich. Diese haengt wiederum direkt von der Qualitaet der vorhandenen Informationen ab. Information umfassend, rechtzeitig und leicht verfuegbar zu haben, ist also Grundvorraussetzung fuer eine wettbewerbsfaehige und muendige Gesellschaft. Zur Bewaeltigung dieser Aufgaben benoetigen wir umfassende Informationssysteme, die, wie unsere Infrastruktur fuer Telefon, Transport, Energie, Wasserversorgung u.a., ueberall zugaenglich, einfach zu bedienen und erschwinglich sind. Diese auszubauen ist eine notwendige Vorraussetzung fuer die Aufrechterhaltung der Lebensqualitaet in unserem Land. 2. Elektronisches Informationsmanagement ist oekonomisch und oekologisch geboten Nutzen und Qualitaet von Informationen wird durch zwei grundlegende Verfahren optimiert. Das erste besteht darin, Informationen von dem Ort, an dem sie vorhanden sind, dorthin zu transportieren, wo sie benoetigt wird. Dies geschieht durch vielfaeltige Systeme wie Brief, Telefon, Telefax, die Medien, aber auch durch persoenliche Begegnungen, die meistens mit Reisen verbunden sind. Das zweite besteht darin, Informationen intelligent miteinander zu verknuepfen, so dasz eine neue, hoeherwertige Information entsteht. Dies geschieht heute im wesentlichen mit Computern. Elektronisches Informationsmanagement durch Einsatz von Computern und elektronische Uebertragung von Informationen hat eine Fuelle von oekonomischen und auch oekologischen Vorteilen. Letztlich jedoch ist der Mensch Quelle und Ziel jeglicher Information. Geboten sind also moderne Informationsmanagement-Systeme, die dem Menschen ueberall leicht zugaenglich, fuer ihn leicht handhabbar sind und ganzheitliches Denken und Handeln unterstuetzen. 3. Die IT-Industrie stellt die Hilfsmittel zur Verfuegung Der Fortschritt in der IT-Industrie ist durch ein enormes Tempo charakterisiert. Dies gilt sowohl fuer die Computer- wie fuer die Kommunikationstechnik. In der Computertechnik verdoppelt sich das Preis-/Leistungsverhaeltnis alle drei Jahre fuer die Hardware, ein Trend, der sich eher noch beschleunigt. Die groszen Herausforderungen liegen zunehmend im Bereich der Anwendungen und Dienstleistungen, also in der Ausschoepfung der neuen technischen Moeglichkeiten. Hier geht es um das Bereitstellen von Informationen in benutzergerechter und benutzerspezifischer Form, d.h. das Herausdestillieren der "richtigen" Information aus groszen Datenmengen und eine benutzerfreundliche Bedienung. Die Entwicklung der Kommunikationstechnik macht bei der Uebertragungs- technik durch Lichtwellenleiter und Mobilfunk geradezu Quantenspruenge. Die Vermittlungstechnik setzt auf die Computertechnik. Engpasz ist auch hier die Software-Entwicklung und die zuegige Entwicklung und Durchsetzung internationaler Standards. Die Technologien fuer das Informationsmanagement des 21.Jahrhunderts sind weitgehend vorhanden. Die Systeme mueszen entwickelt und erprobt werden. Die Kommunikationsstandards mueszen vereinbart und die gewaltige Grundinvestition finanziert werden. Darueber hinaus gilt es, die Anwendungssysteme zu entwickeln, die in der Lage sind, die Fuelle von Information zu bearbeiten und zu hoeherwertigeren zu verknuepfen. 4. Information benoetigt Wege und verbindliche Regeln Wie beim Transportwesen, das erst durch Straszen und Verkehrsregeln zu einem funktionierenden System wird, benoetigt man beim Informationstransport Uebertragungswege und Kommunikationsvereinbarungen. Die Uebertragungswege des 21.Jahrhunderts sind sicher Lichtwellenleiter mit hoher Uebertragungsrate und Mobilfunk mit hoher Flexibilitaet, zunehmende Bedeutung erhalten Nachrichtensatelliten. Eine erste Regelung musz dafuer sorgen, dasz Uebertragungswege physikalisch miteinander korrespondieren koennen, etwa so, wie man im Straszennetz von einer Autobahn auf eine Landstrasze problemlos abfahren kann. Weitere einheitliche Regeln mueszen zur Steuerung des Informationsflusses vereinbart werden. Das Vermittlungssystem musz den Vermittlungswunsch eindeutig erkennen. Letztlich gilt es, auch Vereinbarungen fuer das Verstaendnis des Inhalts einer elektronischen Information zu haben. Man hat also Regeln fuer die Komposition einer Nachricht, etwa vergleichbar den Regeln im Straszenverkehr, bei Rot zu halten und bei Gruen zu fahren. 5. Infrastruktur ist gesellschaftliche Aufgabe und liegt beim Staat Der Aufbau einer Informations-Infrastruktur benoetigt erheblische Investitionen. Die Zahl der moeglichen Verbindungen steigt mit dem Quadrat der Teilnehmer, die wiederrum ein Maszstab fuer den Wert eines Kommunikationssystems sind. Die bisherigen, global vorhandenen, vermittelten elektrischen Wege sind relativ schmalbandig (Telefon, Datennetze u.a.), d.h. sie arbeiten mit niedrigen Geschwindigkeiten. Sie koennen mit neuen Technologien besser genutzt werden. Langfristig musz aber eine voellig neue, sicher auf Lichtwellenleiter, Mobilfunk und Satelliten aufgebaute Uebertragungs- und Vermittlungsstruktur implementiert werden. Wegen der hohen Vorlaufkosten, der Notwendigkeit gleichmaesziger, flaechendeckender Versorgung, aber auch der Einheitlichkeit (Kompatibilitaet) des Systems ist es Aufgabe des Staates, wie beim Straszennetz fuer die Infrastruktur zu sorgen. Das heiszt nicht, dasz dies in einem staatlichen Monopol geschehen musz. Im Gegenteil, der Staat hat die Rahmenbedingungen und die Finanzierbarkeit sicherzustellen und den Dialog aller Beteiligten vom Hersteller bis zu Benutzer zu moderieren. Die Ausfuehrung sollte so weit wie moeglich privatwirtschaftlich erfolgen. 6. Vision fuer das 21.Jahrhundert: Die informierte Gesellschaft Die Informationstechnik ist fuer die Entwicklung moderner Industriestaaten eine Schluesseltechnologie, da sie die Vorraussetzungen zur Nutzung des - zusaetzlich zu Arbeit und Kapital - neuen Faktors Information bietet. Das Informationssystem hat dem Menschen zur Verfuegung zu stehen. Die Kommunikation des Menschen geschieht ueberwiegend durch Sprechen/Hoeren und Zeigen/Sehen. Vor allem das letztere benoetigt bei elektronischer Darstellung sehr hohe Uebertragungsraten. Es ist also notwendig, ein Netz hoher Bandbreite zur Verfuegung zu haben. Der Mensch ist in der Lage, mehrere Kommunikationsvorgaenge gleichzeitig zu taetigen. Ein elektronisches Informationssystem musz also in der Lage sein, Sprache und HiFi-Toene, Standbilder und bewegte Farbbilder, codierte als auch uncodierte Texte gleichzeitig zu uebertragen. Es musz also ein Multimediainformationssystem sein. Und die Kommunikation musz frei, zu jeder Zeit mit jedem erfolgen koennen. Das bedeutet, dasz es sich um ein vermittelndes Netz handeln musz. Diese drei Grundforderungen sind gleichzeitig enorme Herausforderungen an Technologie, Technik und Organisation. Auch die Finanzierung stellt eine grosze Herausforderung dar. 7. Industrie, Politik und Gesellschaft mueszen einig sein Die Industrie musz die Technik zur Verfuegung stellen, die Politik hat die Rahmenbedingungen und die Vorfinanzierungsmoeglichkeit zu schaffen, die Gesellschaft musz ueberzeugt sein, dasz fuer die Sicherung des Wohlstands eine Informationsinfrastruktur Vorraussetzung ist. Alle werden Nutzer sein, und deshalb musz dieser Entwicklung in allen Ausbildungsstufen Rechnung getragen werden. Fuer die Industrie bedeutet dies Investitionen in Forschung und Entwicklung, Zusammenarbeit untereinander bei der Durchfuehrung von Pilotprojekten und laufende Abstimmung mit allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen. Die Politik hat die Wichtigkeit dieses Unternehmens zu erkennen und es zum nationalen Ziel im europaeischen Rahmen zu erklaeren. Sie musz Forschung, Entwicklung und Erprobung unterstuetzen und fuer die Koordination bei der Entwicklung von Standards sorgen. Im Rahmen der Postreform II sollten auch die modernen Rahmenbedinungen fuer eine Implementierung geschaffen werden. Darueber hinaus gilt es, fuer eine solche Aktivitaet einen europaeischen Rahmen zu schaffen. Die Gesellschaft sollte vor allem ueber die Medien informiert werden mit dem Ziel, sich mit diesen nationalen Aufgaben zu identifizieren, fuer die auch auf europaeischer und weltweiter Ebene Loesungen zu entwickeln sind. Die neuen Moeglichkeitenn fuer Ausbildung, Gesundheitswesen, Wirtschaft usw. muessen verstanden und aktzeptiert werden. Alle gesellschaftlichen Gruppen mueszen zusammenwirken. 8. Politische Initiative ist jetzt gefordert Die Bundesregierung sollte die Informations-Infrastruktur als gesellschaftliches Ziel fuer das 21.Jahrhundert setzen. Dies musz allgemein verstaendlich gemacht und aktzeptiert werden. Gleichzeitig musz sie eine Initiative ergreifen, den Dialog zwischen der Wirtschaft (Hersteller und Anwender), Wissenschaft (Hochschulen, Forschungsinstitute), Politik und Gesellschaft (Medien, Gewerkschaften, usw) zu strukturieren und zu moderieren. Ihre Aufgabe ist es, das Vorhaben zu planen und den Akteuren Empfehlungen und Vorgaben zu machen. Sie sollte auch Kontakt zu den entsprechenden Initiativen, vor allem in Japan und den USA, halten. Es musz sichergestellt sein, dasz der Informationsaustausch letztendlich weltweit moeglich ist und nicht auf nationale Inseln beschraenkt bleibt. Die Zeit, diese Aufgabe anzugehen, ist geboten. Der Fachverband Informationstechnik im VDMA und ZVEI ist bereit, eine konstruktiv gestaltende Rolle dabei einzunehmen. Beispiele --------- Beispiele fuer innovative Anwendungs- und Technologieprojekte insbesondere im oeffentlichen Bereich - Buerokommunikation in oeffentlichen Verwaltungen Projekte fuer ressort- und auch behoerdenuebergreifende Kommunikationsinfrastrukturen, die Bueroautomatisierung, Informationsbereitstellung und -archivierung umfassen. - Rauminformationssysteme Informationssysteme, die kartographische, problemorientierte Datenerfassung und -verarbeitung aufgabenbezogen fuer interessierte oeffentliche Verwaltungen zur Verfuegung zu stellen. - Polizeiinformationssysteme Fahndungsdatenbanken unter Einsatz innovativer Retrieval-Techniken auf Basis von Glasfasertechnik/Breitband-ISDN - Multimediale Telekooperation Einsatz neuester Techniken (Cooperative Processing, Multimedia) fuer Mitarbeiter und Fuehrungskraefte oeffentlicher Verwaltungen - Engineering-Methoden fuer komplexe Systemintegration Vermittlung von Engineering-Methoden fuer Mitarbeiter planender Abteilungen, um Risiken bei komplexen Integrationsprojekten zu minimieren (Einsatz von computer-based Training, einheitliche Engineering-Methoden) - Telearbeit Einbindung dezentral untergebrachter Arbeitsgruppen (Satelliten- bueros) und Erweiterung der Teilzeitarbeit bei gleichzeitiger Verminderung der Verkehrs- und Umweltbelastung - Multilinguale Buerokommunikation Einsatz automatisierter Sprachuebersetzung als integrierter Bestandteil von Uebersetzungssystemen - Individuelle kooperative Verkehrsleit- und -informationssysteme Verbreitung von kooperativen Verkehrsleitsystemen auf Basis der mit Euroscout gemachten Erfahrungen. - Air Traffic Management Unterstuetzung des Verkehrs zwischen Anflug und Abflug sowie Verknuepfung der einzelnen Systeme in einem integrierten Gesamtsystem, um den Durchsatz an Flughaefen zu erhoehen - Fahrdatenerfassung in Kraftfahrzeugen zur verbesserten Klaerung des Hergangs von Autounfaellen Einsatz von Fahrtenschreibern, mit deren Hilfe Fahrdaten wie z.B. Geschwindigkeit, Bremsvorgang sowie Hup- und Lichtsignale der letzten halben Minute erfaszt werden. - Anwendung der Chip-Karte im Gesundheitswesen Sichere, schnelle Versorgung und Minimierung des Verwaltungsaufwands durch staendige Verfuegbarkeit von Versicherungs- und Gesundheitsdaten - Weitere Chip-Karten-Anwendungen o Reisepasz, Fuehrerschein o Zugangs- und Berechtigungskontrollen o Zahlungsverkehr/Versicherungen - System- und Netzsicherheit Hoechstes Sicherheitsniveau durch Kryptologie, Abstrahlsicherheit, Zuganssicherheit und Netzsicherheit - Bildverarbeitung Einsatz in den Bereichen Sicherheit (Fingerabdruecke) und Gesundsheits- wesen (Austausch von diagnostischem Text- und Bildmaterial zwischen Kliniken und Universitaeten) - Weiterentwicklung der optischen Anschluesze Weiterfuehrung der innovativen Ausbauplanung fuer die Fiber-in-the Loop-Technologie - ATM-Netzvolumen Weiterentwicklung kostenguenstiger glasfaser- und funkbasierter ATM- Zugaenge fuer die Breitbandkommunikation - Volloptische Telekom-Netze Breiter Einsatz optischer Komponenten zur Kapazitaetserweiterung und Kostenreduzierung Copyright 1993 Fachverband Informationstechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) und im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) Lyoner Str. 18 D-60528 Frankfurt/Main Fon 069/6603-530 Fax 069/6603-510 EMail: n/a (*grins*) Ansprechpartner: Herr Dr. Dotze-Kahl, Tel. -532 -- PI at the User Help Desk Comp.Center U of Stuttgart, FRG 27 years to go ! EMail: pi () rus uni-stuttgart de Phone: +49 711 685-4828 (aka Kurt Jaeger)
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